Vergesellschaftung
Die beste Grundlage für eine erfolgreiche Vergesellschaftung ist der zu Ihnen und Ihrem Umfeld passende Charakter mit dem passenden Temperament eines Tieres. Deshalb freut es uns Züchter immer so sehr, wenn Sie uns bei Ihrer Anfrage ein bisschen etwas zu sich erzählen und so auch besser Empfehlungen ausgesprochen werden können. Natürlich verändern sich Verhaltensweisen im Laufe des Erwachsenwerdens auch noch und natürlich haben Sie gerade bei Kitten noch einen wahnsinnig großen Einfluss auf die Charakterentwicklung Ihres Tieres. Bei der Abgabe von den Kleinsten mit der 14.-16. Woche haben sich erste Unterschiede in der Gruppe und aktuellen Lebenssituation bereits herauskristallisiert. Bei bereits älteren Tieren haben sich diese meist auch bereits gefestigt und die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies bei Ihnen nicht mehr maßgeblich verändert, ist sehr hoch.
Eine zweite Katze? - Ja, auf jeden Fall!
Natürlich ist es bei einer Zusammenführung immer erst einmal ungemütlicher als vorher. Schließlich muss sich sowohl das vorhandene Tier an die neue Situation gewöhnen, nicht mehr der Alleinherrscher zu sein und einfach so jemanden vor die Nase in den eigenen Rückzugsort gesetzt zu bekommen, als auch für das einziehende Tier verändert sich alles auf einmal und es bekommt nicht nur neue Gerüche, neue Bezugspersonen und neue Mitbewohner geboten, sondern auch die bekannten sicheren Bereiche und bekannten Komponenten sind weg und sie müssen sich erstmal an alles wieder gewöhnen. Das dauert (gerade bei bereits älteren Katzen) ein bisschen und hier müssen vor allem auch wir Zweibeiner Geduld haben.
Stellen Sie sich vor, dass auf einmal eine fremde Person von jetzt auf gleich bei Ihnen einzieht. Die gleiche Geduld und Zeit (naja zugegebenermaßen ein bisschen weniger, da sind die Fellnasen doch flexibler als wir) muss man auch Tieren geben sich aneinander zu gewöhnen und sie nicht nach dem ersten Fauchen und Tatze erheben wieder trennen. Behalten Sie im Hinterkopf, dass ihre vielen Gedanken und die Unruhe sich auch auf die Tiere überträgt. Lassen Sie die Tiere machen und greifen nicht ein. Wenn Sie sich unsicher zu der Situation sind, machen Sie ein Video und schicken es Ihrem Züchter, er erklärt Ihnen die Situation und die Körpersprache der Tiere gerne und kann es auch in den Gesamtzusammenhang einordnen.
Nichtsdestotrotz sind gerade Maine Coons keine Einzelgänger und wenn sie sich aneinander gewöhnt haben (und Vertrauen aufgebaut haben) ein unzertrennliches Team, das sich vielleicht auch mal in der Wolle hat, alles in allem einander aber wundervoll ergänzt, gegenseitig bei der Fellpflege unterstützt, am Putzen, gemeinsamen Abhängen oder auch zusammen spielen ist. Das können wir Menschen nicht ersetzen, eine Zusammenführung lohnt sich also definitiv!
Ablauf des aufeinander Treffens
Die neue Katze sollte in einem separaten Raum (am Besten, den in dem auch die Katzentoilette dauerhaft steht) die Möglichkeit bekommen sich erstmal in Ruhe und ohne andere Tiere/viel Trubel an die neuen Gerüche zu gewöhnen, die Umgebung erkunden und den ersten spielerischen Kontakt zu den neuen Menschen knüpfen zu können. Im Anschluss sollte gewechselt werden und die bereits vorhandene Katze/vorhandenen Tiere ins Zimmer gesetzt werden, während die neue Katze außerhalb des Zimmers alles erkunden kann. So können beide die Gerüche des Anderen aufnehmen und dann würde ich nochmal tauschen (in dem Raum sollte auch ein Rückzugsort sein) und dann die Tür auflassen und sie zusammen laufen lassen. Dann heißt es Geduld haben und die Katzen machen lassen. Jetzt können sie sich gegenseitig erstmal mitteilen, was ihnen nicht passt, das ihnen die Situation nicht geheuer ist und sie sich in der ersten Zeit ggf. auch erstmal aus dem Weg gehen. Für uns Menschen sieht das meist schlimmer aus als es ist, es ist ein normales Verhalten, dass erstmal abgeklärt werden muss, wie es denn jetzt weiter geht und das können wir ihnen auch nicht abnehmen.
Ich habe aber tatsächlich auch noch von keiner ernsthaft probierten Zusammenführung gehört, die wirklich gescheitert ist, bei der man die Katzen einfach machen lassen und die Gruppe drei Katzen nicht überschritten hat. Auch erwachsene Tiere haben nach spätestens drei/vier Wochen die Anwesenheit des Anderen akzeptiert.
Wenn man gesehen hat, welch soziale Tiere Katzen sind und wie toll sie harmonieren ist es in meinen Augen der Aufwand am Anfang in jedem Fall wert!